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Hinterfotzing

Corona kontra Bienen

Wie Corona das Volksbegehren killt

Alles! Corona beherrscht alles. In den Medien nur mehr Corona, in der Politik nur mehr Corona. Deutschland im absoluten Ausnahmezustand. Man wollte die Ansteckungskurve abflachen und das hat man geschafft. Aber dann wäre es auch gut gewesen. Mittlerweile ist die Corona-Pandemie zur Corona-Hysterie mutiert und jegliches Gefühl für Maß und Ziel ging verloren. Nein! China hat Corona nicht in irgend einem Biowaffenlabor freigesetzt. Trotzdem ist Corona ein schönes Beispiel, wie man mit sehr geringen Mitteln sehr effektiv Krieg führen kann. Viren sind unsere ständigen Begleiter. Sie sind so alt wie das Leben. Sich den Viren entziehen zu wollen, dazu müssten wir von der Erde fliehen und selbst dann nähmen wir sie mit. Und mal ehrlich: Die Erde hätte allen Grund, uns zu dezimieren.Wir sind ja nicht nur sehr viele, sondern gebärden uns auch so, als gäbe es nur uns. 

Dabei waren wir auf einem guten Weg. Zugegeben: nicht freiwillig. Aber das Volksbegehren "Rettet die Bienen" hat die konservative bayerische Politik in Bewegung versetzt. Aber nun scheint alles wieder beim Alten. So lange keiner klagt, wird sich daran auch nichts ändern. Corona geht vorbei und wo sind dann die Resultate der Annahme des Volksbegehrens? Ein paar Blühstreifen? Das kann es ja wohl nicht gewesen sein. Schlimm genug, dass die Düngeverordnung verschoben wurde. Im Herbst wurde nach der Vegetationsphase massiv Gülle ausgebracht, um die Gruben für den Winter zu leeren, was ist das für eine Logik? Weil man nicht ausreichend Stauraum hat, muss die Gülle raus, egal welche Folgen das hat. Egal, was im Grundwasser landet, in den Bächen und Flüssen.

Wenn aus ökonomischen Gründen Güllegruben am Minimalprinzip ausgerichtet werden, dann sind billige Lebensmittel die logische Konsequenz. Es wäre schon gut, wenn man bei Entscheidungen das Thema bis zum Schluss durchdiskutiert. Die Folgeschäden sind höher als die Einsparung, dazu muss man nur einen Blick auf die Felder werfen. Ja, vielleicht ist sie verzichtbar, die Lerche, die sich voller Lust erhebt. Vielleicht braucht man den Maulwurf nicht. Und das vom Mähwerk zerrissene Rehkitz hätte eh nur die Tannentriebe abgeknabbert. Doch was verändert sich, wenn der Maulwurf geht. Wie steht es um das Gleichgewicht, wenn Insekten verschwinden und Arten sterben? Sterben vielleicht auch systemrelevante Arten aus?

Keiner weiß das, aber wir riskieren es trotzdem des Profits wegen. Weil die Ökonomie uns keine Chance lässt. "Wachse oder weiche!" So lautete das Motto und die Gewachsenen müssen sich dem Diktat des Kapitals unterwerfen, sonst gehen sie unter. Alles also alternativlos. Die Zerstörung der Welt als Preis des ökonomischen Überlebens. Das kann nicht aufgehen. Also stellt sich nur die Frage, wie weit  sich die Spirale der Gewalt gegen die Natur hochschrauben muss, bis es kein Weiter mehr gibt und wie wir dann mit dem angerichteten Desaster weiterleben können und zu welchen Bedingungen. "Macht euch die Erde untertan!" Nicht mal im alten Rom ging man mit den Sklaven um, wie wir es mit der Erde tun.

Und warum?

Landwirtschaft 2.0

Das Turboerwachen der Agroindustrie

Die Landwirtschaft war von jeher nach Höhenlage zeitverschoben. Und wenn du aus einer höheren Lage in eine niedrigere reist, dann kommst du schnell in eine andere Agrozeitzone. So erlebte ich das am Donnerstag, als ich rund zweihundert Höhenmeter tiefer auf geballte Agropower traf. Dazu muss ich sagen, dass ich mit einem 28er Deutz aufgewachsen bin. Damals glaubte ich, dass dieser Bulldog Bäume umreißen könnte. Eine Überzeugung, die ich im Lauf der Zeit mit vielen anderen über Bord werfen musste. Später kam ein 40er Deutz und dann ein 60er mit Allrad. Als der 60er kurzfristig neben dem 28er stand, war das wie David und Goliath. Bis dahin hatten wir einen 200 Liter Dieseltank, der reichte sehr lange und dann kam der Esso-Mann. Wenn ich heute mit dem 60er in die Landmaschinenwerkstatt fahre, dann ist der 60er nun in die Rolle des David geschlüpft.

Neulich füllte ich in einer Landtanke das Auto auf. Das hat einen 45-Liter-Tank. An der Dieselsäule gegenüber tankte ein Bulldog, na ja, vielleicht ist Bulldog da nicht mehr der richtige Name. Agrarbolide wäre wohl passender. Ich zahlte knapp 50 €, der Agronom legte etwas mehr als 600 € auf den Tresen. "Na!" meinte ich, "das reicht aber jetzt für eine Woche!" "Nein", meinte der Agronom, "ich bin morgen Abend wieder da." Geht, weil es Dieselbeihilfe gibt. Geht, weil es für alles und jedes EU-Geld gibt. Und so steigt die Effektivität, so steigen die Erträge. So steigt das Angebot und wird zum Überangebot und dann kommt das große Wundern, warum die Preise fallen. Aber so funktioniert der freie Markt.

Bauern arbeiten oft sieben Tage in der Woche. Sie versuchen ihre Kosten immer noch durch Produktionssteigerung auszugleichen, aber das drückt die Preise noch weiter runter. Ein Teufelskreis, den scheinbar niemand durchbrechen kann. Aber das Spiel hat ein sichtbares Ende. Man kann Milch nicht zum Negativpreis verkaufen, wie das bei Öltermingeschäften zur Zeit passiert. Es sei denn Europageld gleicht das aus, aber Europageld ist Steuergeld. Da beißt sich die Katze also in den Schwanz. 

Bei meiner Reise schien der komplette Maschinenpark auf Achse. Mähtraktoren, die 10 Meter auf einmal niedermähen. Doppelschwader hinter Traktoren, die sich nicht scheuten, die Kurven zu schneiden und deutlich mehr als ihre Fahrbahnseite für sich beanspruchten. Abschiebewägen, die dem Braunkohletagebau zur Ehre gereichen. "Der pure Wahnsinn", so war mein Eindruck. Und ich erinnerte mich daran, dass wir noch vor kurzem einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit der Natur forderten. Dass wir die Bienen schützen wollten und das Insektensterben aufhalten. Aber was ich sah, war Agroindustrie auf neuem Turbolevel. Das frühzeitige und massive Abernten, das keinem Lebewesen, das sich in den Agroindustrieflächen angesiedelt hat auch nur den Hauch einer Chance lässt. Müsste ich das Erlebte mit einem Satz beschreiben, dann hieße der "Die totale Vergewaltigung der Natur!" Und es tut weh, zu sehen, dass die Natur auf Teufel komm raus ausgebeutet wird und der Karren mit Maximalgeschwindigkeit die Wand ansteuert, an der er unweigerlich zerschellen muss. Wenn das passiert, wird es bitterböse und es soll keiner sagen, dass man es nicht gewusst habe. Man weiß es! Und man tut es trotzdem. Und warum?

Wo zwei oder drei

in meinem Namen verstreut sitzen

Ja, das wird ein Spaß bei den ersten Gottesdiensten nach dem Coronafall. Mit Platzeskorte und Absperrbändern. Kommunionausteilung mit Spuckschutz oder stumm. Da kommt sicher Stimmung auf, zumal auch nicht gesungen werden darf. Friedensgruß sowieso nicht. Und viel Luft zwischen den Besuchern. Gut das kann auch eine Chance sein, denn wenn Gott die Gottesdienste vermisste, kann er sich nun unerkannt zwischen seine Gläubigen setzen und Religion mal aus nächster Nähe erleben. Nun ist es aber so, dass akkurat die treueste Schar auch die Betagteste ist und somit die Meisthysterierte und ob die dann kommen? Oder lieber voller Angst daheim weiter schlottern und bevorzugt einsam vergreisen. Aber Vorschrift ist Vorschrift. Während man am einen Tag noch unmaskiert einkaufen durfte, war es anderntags ein Delikt. Ja, so sind wir. Entweder oder, ein Dazwischen gibt es nicht. Im Maskenjargon, also eine Halbmaske. Unmöglich! Was da alles aus einem unverhüllten Nasenloch entweichen könnte.

Eine gute Zeit für Bankräuber, denn die können jetzt ganz toll üben, wie es ist, mit einer Maske die Bank zu betreten. Sogar das Auf- und Absetzen können sie ganz natürlich üben, damit es nach dem Coronafall sitzt. Man wird so manches hinterfragen, wenn uns die Normalität wieder bekommt, zumindest sollte man das hoffen. Aber eines ist schon erstaunlich: Was auf einmal Geld da ist. Da schlackerst du mit den Ohren. Nor vor kurzem hieß es bei Forderungen nach Diesem und Jenem, dass es zwar wünschenswert wäre aber leider nicht finanzierbar ist. Und bei den Pflegeberufen wird sich zeigen, ob die große Anerkennung und Systemrelevanz die Krise überlebt oder das "leider nicht finanzierbar" zurückkehrt. Der Mensch ist ja so vergesslich.

Gegen Dürre

Bayern hat die Lösung

Die Landwirtschaft sät mit wehenden Fahnen, Staubfahnen halt und die, so stellte eine Studie der Sepp-Ochsen-Stiftung neulich fest, sind eine Folge von Trockenheit. Da im Flur des Maximilianeums noch ein ganzer Bürowagen mit Soforthilfen herumstand, schnappte sich Bauernministerin Canabis ein ganzes Bündel davon, damit die von der Trockenheit am meisten betroffenen Bauern zumindest im Getränkemarkt ihren eigenen Durst stillen können.

In langen Testreihen untersuchte die Sepp-Ochsen-Stiftung, welche Maßnahmen im Kampf gegen die Trockenheit ergriffen werden könnten. Von Seiten der Bauern wurden sofort EU-Förderungen gefordert und zwar nach Trockenheitsgrad, also je trockener desto mehr. Sie meinten, dass dadurch auch der Umweltgedanke berücksichtigt würde, weil man ja extrem trockene Felder nicht mehr bestellen kann und dadurch viel Diesel einspare. Die Dieselbeihilfe solle aber auch für die eingesparte Dieselmenge bezahlt werden. Diese Maßnahme würde jedoch die sowieso schon arg gebeutelte Mineralölindustrie hart treffen.

Als Hauptursache für die Trockenheit ermittelte die Sepp-Ochsen-Stiftung das Fehlen von Feuchtigkeit und stellte mehrere Alternativen vor, wie man diesen Mangel ausgleichen könnte. Schließlich einigte man sich auf eine möglichst naturnahe Lösung. Mit knapper Mehrheit stimmten die Abgeordneten für das Konzept Regen. Ausschlaggebend waren letztlich die Transportkosten. Knapp unterlegen ist das Konzept "Hochwasserumleitung", das die Hochwasserfluten in Dürregebiete umgeleitet hätte. 

Die Bauern forderten, dass Regen unbedingt bezuschusst werden müsse und zwar in Form von flächenbezogenen Sofortzahlungen, Ministerin Canabis sagte das zu. Die Staatsregierung beschloss als erste Sofortmaßnahme, dass es ab Sonntag zwei Wochen regnen soll. Das rief die Kötztinger auf den Plan, die um ihren Pfingsrtitt fürchten. In einer Petition verlangten sie, den Regenbeginn auf Dienstag zu verschieben und die Wochenenden jeweils regenfrei zu halten. Dieser Forderung schlossen sich auch die Biergartenbetreiber an. Sie hoffen darauf, dass auch die Nachmittage regenfrei gehalten werden können.

Nun ringt die Staatsregierung mit den Möglichkeiten, das Regengesetz in die Praxis umzusetzen. Vielversprechend waren bislang nur unterschiedliche Regentänze, die man dem indianischen Umfeld entlieh. Auch Wetterkerzen könnten eine Lösung sein, allerdings gibt es bislang nur das Modell zur Unwettervermeidung. Möglicherweise läuft es also doch auf die Hochwasserumverteilung hinaus. Deshalb wird unabhängig untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Dürrezeiten und Überschwemmungen gibt. Erste Untersuchungen in Biergärten deuten darauf hin, weil der Bierumsatz mit Temperatur und Trockenheit steigt.

Allein schon die Übersichtlichkeit der versammelten Kompetenz in der bayerischen Staatsregierung ist ein absoluter Garant dafür, dass dieses Problem, wenn schon nicht gelöst, dann doch zumindest verschärft wird.

Alles Spargel oder was?

Was man über das ellenlange Gemüse wissen sollte

War es jetzt die dritte oder die vierte Klasse? "Spargel" stand im Lesebuch und keiner wusste, was das ist. Also fast keiner, denn der Sohn vom Chefarzt schon. Der Rest: spargellos. Nicht mal die Schwarzwurzel kannten wir, den Spargel des kleinen Mannes. Gab es nicht, brauchten wir auch nicht. Als ich zum ersten Mal Spargel aß, war ich nicht überschwänglich begeistert, dachte, so was müsste intensiver schmecken. Heute kommt bei uns nur grüner Spargel auf den Tisch und nur in der Spargelzeit. Also noch nicht, wenn mit schwarzer Plastikfolie ohne Ende die Spargelbeete abgedeckt werden, damit der Spargel schneller reift, damit man den ersten Spargel hat, damit man die höchsten Preise bekommt. So läuft das Spiel. Spargel ist heute ein Massenprodukt. Der Spargelbauer bekommt EU-Gelder, weil die Massenproduktion den Preis in den Keller gerissen hat. Wann wird die Landwirtschaft das endlich begreifen. Die Spargelernte lässt sich nur mit billigen Saisonarbeitern bewerkstelligen, denen vom Mindestlohn selbstverständlich Unterkunft und Verpflegung abgezogen wird. Auch die Plastikfolien werden kein zweites Mal verwendet sondern landen auf dem weltweiten Plastikmüllberg. Man kann also am Spargel recht schön beobachten, wie sich eine ganze Branche binnen weniger Jahre selbst ruiniert hat und dabei auch noch die Umwelt schädigt. Aber wie ziehst du diese Kuh wieder aus dem Brunnen? Also ich würde mit der Streichung der Subventionen anfangen und dann mit einem Verbot von Plastikplanen auf Feldern weiter machen. Dann würde ich die Erntebedingungen verbessern. Das würde ich für alle Spargelbauern in Europa vorschreiben. Freilich würde dadurch der Spargel teurer. Aber bitteschön: Es ist Spargel, den muss man nicht jeden Tag auf dem Tisch haben und dann ist er wieder was wert. Ist wie Steak auf vegetarisch.

Leimbinder

Die Veredelung des Käfers

Es ist schon ein Kreuz mit den Wäldern. Der eine Käfer bringt die Fichten um, der andere die anderen Nadelbäume. Noch ist der andere nicht so populär, aber was weiß man schon und wenn du als Waldbauer wieder mal einen dürren Kratzen siehst, dann spürst du, wie das Geld aus dem Geldbeutel rinnt. Im Gründe müssten die Waldbauern schon alle spindeldürr sein. Sie sind es nur deshalb nicht, weil es andere Einkünfte gibt oder ein Polster. Aber es ist schon interessant, wenn man sich die Entwicklung von Konstruktionsholz anschaut. Mittlerweile scheint ja Leimholz der Verkaufsschlager. Leimholz für Binder, Leimholz für Sparren. Alles was trägt wird aus Leimholz gemacht. Ich hoffe ja schon, dass die Leimkocher ein bisschen auf Ewigkeit achten, nicht dass der Papp nach ein paar Jahren den Dienst quittiert. Da sind wir ja kein ungebranntes Kind. Leimholz entsteht aus getrockneten Brettern. Wobei es keinen Unterschied macht, ob die nun Käfer waren oder nicht, ob die Tanne waren oder Fichte. Für Leimholz passt alles und immer mehr Holz wird zu Leimholz. Aber wehe wenn du anlieferst und du kommst mit Tanne, dann gibt es Tannenabschlag oder du kommst mit Käfer, dann Schadholzpreis, auch wenn es Leimholz wird. Also Sägewerke haben es momentan schon vorteilhaft, vor allem wenn sie Leimholz produzieren können. Man nennt das Gewinnmaximierung und sogar das Finanzamt unterstützt das. Du musst also nicht glauben, dass Kolle, Käfer und Schneebruch nebst Sabine nur Verlierer kennen. Drum habe ich neulich eine schnurgerade Tanne mit ca. 8 Meter Holz fein säuberlich in Meterstücke geschnitten und zu Brennholz gespalten, weil ich in der Wertschöpfungskette auch mal das Maximum heraushauen wollte. Und dann hatte ich doch ein schlechtes Gewissen, trotzdem war die Entscheidung finanziell richtig. So verrückt ist das eben heute.

Fernes Rauschen

Eine Nachricht aus dem Nebel der Vergangenheit

Und schau mal, wenn du dich für die Gemeinde interessierst, wirst du dann an das Rathaus schreiben, wenn etwas nicht stimmt? Du wirst, natürlich. Aber wird das Rathaus das begrüßen? Ein gutes schon, ein dementsprechend allwissendes nicht. Siehst du, so erging es mir. Ich bin ja einer, der im Internet viel herumkommt. Das glaubst du nicht, wo ich schon im Internet war. Australien? Ph! Da war ich schön öfter und auch in New York, in Brasil, Moskau und weiß Gott wo, auch in der Mongolei. Google-Maps bringt dich überall hin. Und manchmal bin ich virtuell auch in Hinterfotzing unterwegs, damit ich weiß, wie gut Hinterfotzing digital aufgestellt ist.

Und was habe ich mich gefreut, als ein Marktplatz angekündigt wurde und gleich habe ich reingeschaut unter www.hinterfotzing-marktplatz.de. Aber nix. Wartungsmodus, auch heute noch. Das habe ich der Gemeinde gemeldet, weil sie das sicher nicht wusste. Immerhin ist Bürgermeister Sturbacher eine omnipräsente Kompetenz. Aber gekriegt habe ich nur eine virtuelle Watschn vom Sturbacher und dass ich die Verwaltung gefälligst verwalten lassen soll und nicht mit Kommentaren belasten. Dabei habe ich gar nicht kommentiert. Aber Kritikfähigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Bürgermeisters, die man aber bei Sturbacher vergeblich sucht. Dann eben Wartungsmodus, habe ich mir gedacht. Was geht's mich an. Übrigens auch interessant, dass in Hinterfotzing laut Internetseite die nächsten Kommunalwahlen 2020 stattfinden. Aber wie soll eine Gemeindeverwaltung binnen eineinhalb Monaten eine Internetseite aktualisieren?

Jedermann weiß, wie schnell eine Behörde arbeitet. Eineinhalb Monate sind da nicht mal ein Gähner. Das kommt schon noch, man muss nur Geduld haben. Da ich in der freien Wirtschaft tätig bin, wo Zeit Geld ist, tue ich mich mit den schneckenhaften Abläufen in der Gemeinde Hinterfotzing manchmal schwer. Dabei ist das so entschleunigend, so Ruhe verbreitend. Eigentlich visionär, wenn es denn so gewollt wäre. Aber was ist schon gewollt in einer Gemeinde? Nun ist Herr Elvau der Ritter der Kokosnuss. Am Montag ging die Sirene und keine 100 Sekunden später brauste Herr Elvau an mir vorbei. Wobei ich etwa einen Kilometer von Hinterfotzing entfernt war. Saß also Herr Elvau beim Alarm bereits im Auto und musste nur noch Martinshorn und Blaulicht einschalten? Mathematisch ist keine andere Variante denkbar. Elvau also ein Feuerwehrjunky, der den Alarm braucht, wie andere das Methadon? Nach Faktenlage eindeutig: Ja! Nun gut, der positive Aspekt: Solange er im Alarmmodus ist, kann er keinen Blödsinn anrichten. Aber! Ist er nicht im Katastrophenmodus - und das dürfte die überwiegende Zeit sein - ist er auf Unteradrenalin und das darf man nicht unterschätzen. 

So darf man getrost skeptisch in die Zukunft schauen, ob es Herrn Elvau gelingt, seine Alarmabhängigkeit in den Griff zu bekommen, beziehungsweise medikamentös behandeln zu lassen, oder ob sie  weiterhin sein Handeln bestimmt.

Bayerische Kriegsgefangenschaft

Erinnerungen an die gute alte Zeit

Der erste 1. Mai in bayerischer Kriegsgefangenschaft. Ein hartes Los. Zwar sind die Haftebedingungen zu ertragen und sogar Internet verfügbar, aber die Welt ist halt so klein geworden. Auf Lagergröße geschrumpft.

Kommandant des Gefangenenlagers ist ein Franke, irgendwas mit Poleon, vielleicht Söpoleon oder Södoleon. Einer von denen jedenfalls, die es gar nicht dramatisch genug haben können. Ohne triftigen Grund darfst du die Barracke nicht verlassen. Das Lager sowieso nicht. Damit er das auch durchsetzen kann, hat er extra ausländische Kräfte aus Deutschland angefordert. Ausgerechnet Preißn.

Und sogar innerhalb des Lagers musst du eine Maske tragen und darfst dich keinem Mitgefangenen nähern. Sogar das Gebet wurde uns verweigert. 

Ach wäre doch ein Ende in Sicht, also nicht das eigene, das kann bitte schön noch warten.

1. Mai, was für schöne Erinnerungen. Maibaumaufstellen, Maibock, Maitanz, Frühlingsausflüge in die Sonne. Mit dem Radl hinaus in die Freiheit. Freiheit! Freiheit? Weg ist sie, auf unabsehbare Zeit verloren, eingesperrt, unterdrückt von einem Franken, der Radius auf Lagergröße geschrumpft, das Leben auf Barrackengröße.

Gott sieh hier das Land der Bayern, eingesperrt von früh bis spat und bewacht von einem Franken als obs des anda ned scho dat.

Ohnmachtwechsel

Sturbacher durch Elvau ersetzt

Morgen ist es so weit, der Thron im Hinterfotzinger Rathaus wird neu besetzt. Nein, nicht das Klo, der richtige Thron natürlich, also Bürgermeisterschreibtischdrehstuhl. Bei Drehstühlen ist die Rotation der Besetzung praktisch schon eingebaut. Die Frage also nur, wie lange wer drauf bleiben darf. Das ist die Frage, die den jeweiligen Stuhlbesetzer respektive die Stuhlbesetzerin bewegt. Die Bürger interessiert mehr, was in dieser Zeit passiert. Die Eine tut viel, der Andere sitzt die Zeit ab. Das hängt von Möglichkeiten und Engagement ab. 

Viele von scheidenden Sturbachers Interessen lagen außerhalb der Gemeinde, so die Südumfahrung von Hirndübel, die er ebenso fanatisch wie erfolglos verfolgte. Ihm war es ein Anliegen, dass die Hautevolee selbst bei reichlich knapper Abfahrt aus Hinterfotzing den Flieger pünktlich erreicht. Dafür kann man schon mal ein idyllisches Flusstal opfern. Ist ja immerhin nicht seins. Und überdies hätte sich die Beton- und Asphaltmafia gefreut. Diese Freunde hat er wohl verloren.

Mal sehn, woran Herr Elvau zu scheitern beabsichtigt. Bislang konnte man bei ihm noch keinerlei Zielsetzung und Meinung erkennen. Hauptsache überall gut dastehen und jedem alles Recht machen. Aber nicht mal Gott kann das. Geschweige denn wird es Herrn Elvau gelingen. Das Peter-Prinzip (von Laurence J. Peter) besagt, dass jeder so lange befördert wird, bis er für den Posten nicht mehr geeignet ist. Und als Gemeindebürger kannst du bei jeder Wahl nur hoffen, dass es nicht zutrifft, nur um hinterher resigniert festzustellen, dass es zutraf.

Ja, so ist es, wenn die Bildungsabwanderung den IQ mitnimmt und Wüste zurücklässt. Es wäre durchaus eine interessante Linie, könnte man den Durchschnitts-IQ von Hinterfotzing über Jahrzehnte hinweg im Diagramm darstellen. Leider nicht möglich. Vielleicht aber auch gut so, weil die Hoffnung auf Besserung nicht durch die Realität vernichtet wird. Schaut man nach Amerika, dann ist festzustellen, dass die Bildungsabwanderung bereits im Weißen Haus angekommen ist. Aber mal ehrlich: Hoffnung macht das nicht.

Das Zittern der Maske

Was du beim Maskentragen beachten musst

Also jetzt pass mal auf: Wir haben nicht Fasching. Die aktuelle Maskenpflicht ist wegen eines Grippevirus, das den schönen Namen SARS-CoV-2 vulgo Coronavirus trägt. Wenn du dir das in ausreichender Menge einfängst, dann bekommst du die Grippe COVID-19. Das Virus heißt also anders als sein Ziel. Das heißt, es ist gar nicht sein Ziel, denn wenn du COVID-19 bekommst, dann sind die Tage des Virus gezählt, denn dann geht dein Körper in den Abwehrmodus und den überlebt das Virus so und so nicht. Drum ist es dem Virus ganz recht, wenn du vor dem Ausbruch der Grippe möglichst vielen Menschen möglichst nah kommst. Mundkommunion ist da eine schöne Möglichkeit. Also bei einem Infizierten die Zunge berühren und bei den Nachfolgenden vielleicht nicht infizierten auch. Sehr erfolgreiche Methode. Wobei ich jetzt nicht weiß, nach wie vielen Nichtinfizierten unbedingt wieder ein Infizierter kommen muss, damit die Infektionskette nicht abreißt.

Schwieriger wird es ohne Berührung, da musst du zumindest infizierte Feuchtigkeit absondern, also Husten oder Niesen, beides funktioniert. Deshalb hat man uns nun einen Mundschutz verpasst, den musst du in Bus und Geschäft anziehen. Und wie der dann ausschaut, da hast du ziemlich freie Hand, halt nicht von einer Netzstrupfhose, das würde vermutlich nicht viel helfen. Aber schon interessant, was den Leuten alles einfällt und wie hygienisch es vermutlich hinter einer Maske zugeht. Mal Niesen, mal Husten, mal kräftig Räuspern, die Maske fängt es auf und lagert es munter ein, denn das sind wichtige Zutaten für einen schönen Nährboden, auf dem dann auch was wachsen kann. Sehen tust du das freilich nicht oder erst verdammt spät aber dann kann es schon grün sein und einen Flaum haben.

Aber die Maske vermittelt Schutz und darum geht es. Gut möglich, dass sich bei manchen Maskenträgern eine Pilzerkrankung einstellt, also keine Speisepilzerkrankung, sondern eine in anderer Weise ekelhafte. Vielleicht Ausschlag, auf alle Fälle aber Jucken. Insofern ist ein ängstlicher Blick über den Maskenrand durchaus berechtigt, der die Furcht vor deiner Maske zum Ausdruck bringt, denn du weißt nicht, in welcher Weise dich die Maske umgestaltet. Hernach kannst du nach Aufhebung des Hausarrests wegen der Maskenfolgen das Haus nicht mehr verlassen, höchstens maskiert, aber dann fällst du erst recht auf.

Noch weiß man ja nicht, wann das Kriegsrecht wieder aufgehoben wird, vermutlich aber erst, wenn die CSU wieder deutlich über 50% ist. Ja, das ist sogar sehr wahrscheinlich. Das sieht  man mal wieder, wie dumm wir Menschen sind.

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